Über den Forderungskauf

Über den Forderungskauf

Der Forderungskauf ist ein spezieller Kaufvertrag, bei dem ein Gläubiger seine Forderung gegen einen Schuldner an eine andere Person oder ein Unternehmen, oft ein Inkassounternehmen, abtritt. Diese Form des Verkaufs einer Forderung ist eine Möglichkeit für Gläubiger, ihre offenen Forderungen schnell zu Geld zu machen, anstatt selbst lange auf die Zahlung des Schuldners zu warten oder komplizierte und zeitaufwändige Mahnverfahren durchzuführen. Der neue Gläubiger, also der Käufer der Forderung, übernimmt alle Rechte des ursprünglichen Gläubigers und versucht, die Forderung gegenüber dem Schuldner einzutreiben.

Ein zentraler Aspekt des Forderungskaufs ist, dass der ursprüngliche Gläubiger zwar dafür haftet, dass die Forderung rechtlich besteht, er aber nicht für die tatsächliche Zahlung des Schuldners garantiert. Das bedeutet, dass der Gläubiger nicht dafür einstehen muss, ob der Schuldner letztendlich in der Lage ist, die Forderung zu begleichen. Für den neuen Gläubiger besteht daher ein gewisses Risiko, dass der Schuldner die Forderung nicht vollständig oder gar nicht zahlt.

In der Praxis wird der Forderungskauf häufig von Inkassounternehmen genutzt, die sich auf das Eintreiben von Schulden spezialisiert haben. Diese Unternehmen kaufen offene Forderungen oft zu einem reduzierten Preis vom ursprünglichen Gläubiger. Im Gegenzug übernehmen sie das Risiko und die Aufgabe, die Forderung beim Schuldner einzutreiben. Dabei ist es nicht unüblich, dass Inkassodienstleister hohe Gebühren und Zinsen auf die ursprüngliche Forderung aufschlagen, um ihre eigenen Kosten und Risiken zu decken. Für den Schuldner kann dies dazu führen, dass die zu zahlende Summe deutlich höher ist als die ursprüngliche Forderung.

Der Forderungskauf ist somit ein gängiges Instrument im Forderungsmanagement, besonders in Fällen, in denen Gläubiger ihre offenen Forderungen schnell liquidieren möchten. Gleichzeitig kann er für Schuldner erhebliche zusätzliche Kosten und Belastungen mit sich bringen, wenn die Forderung an ein Inkassounternehmen verkauft wird.

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