Die Reihenfolge der Pfändungen wird dabei streng nach dem Zeitpunkt bestimmt, zu dem die Pfändung eingeleitet wurde. Der Gläubiger, der zuerst beim Arbeitgeber oder der Bank, dem sogenannten Drittschuldner, die Pfändung geltend macht, erhält den vorrangigen Zugriff auf das pfändbare Einkommen oder das Guthaben des Schuldners. Erst wenn die Forderung des ersten Gläubigers vollständig beglichen wurde, wird der nächste Gläubiger bedient. Diese Regelung sorgt dafür, dass der Schuldner nicht von allen Gläubigern gleichzeitig belastet wird, sondern die Pfändungen nach und nach abgewickelt werden.
Auch bei einer Lohnabtretung, bei der der Schuldner bereits vor einer möglichen Pfändung sein Einkommen als Sicherheit abtritt, spielt das Datum eine wichtige Rolle. Entscheidend ist hier das Datum der Ausstellung der Abtretungserklärung. Der Gläubiger, der die früheste Abtretungserklärung besitzt, wird zuerst bedient.
Bei der Kontopfändung verhält es sich ähnlich: Der Gläubiger, der die Pfändung als erstes beantragt, erhält den Vorrang. Solange das Konto des Schuldners gepfändet ist, kann der Gläubiger auf das dort befindliche Guthaben zugreifen, bis seine Forderung erfüllt ist. Weitere Gläubiger kommen erst danach zum Zug.
Die Pfändungsreihenfolge ist daher entscheidend für die Verteilung der pfändbaren Beträge und schützt sowohl den Schuldner als auch die Gläubiger vor einem chaotischen Ablauf der Pfändungen.
